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Der Ewige Kreislauf: Elektrische Taxis, damals und heute
01 Marzo 2020

Der Ewige Kreislauf: Elektrische Taxis, damals und heute

Schon 1896 summten elektrische Taxis durch die Strassen von London, die hummingbirds (Kolibris), wie sie liebevoll von den Einwohner genannt wurden, sie rauchten nicht und liesen auch keine Fladen auf dem Asphalt zurück. Und ausserdem waren sie leise.

Die Fahrer konnten der London Electric Cab Company, Besitzer der meisten dieser Taxis, reichlich Dividende zahlen. Das Grundmodell war von Bersey, mit amerikanischem Lundell-Motor, und einem patenten Batteriewechselsystem – die Batterien glitten in ihrem Kasten mit kleinen Rädern heraus und ein neuer Kasten mit frischen Einheiten wieder hinein. Die E.P.S Bleibatterien mit 170 Ampèrestunden hielten bis zu 80 Kilometer lang. Natürlich gab es Probleme, wo denn auch nicht, und später wurden benzinbetriebene Taxis vorgezogen, obwohl immer wieder darauf hingewiesen wurde, das Elektrofahrzeug sei in der Stadt unschlagbar. Noch 1927 wurde ein elektrisches Taxi der Firma Krièger ausgezeichnet, das 24 Jahre lang seinen Dienst tat und mehr als 288.000 Kilometer ohne Pannen mit seinen ersten Batterien hinter sich gebracht hatte.

In Deutschland wurden die elektrischen Taxis meist privat an kleine Unternehmer verkauft, die dann das Fahrzeug 24 Stunden am Tag laufen liesen, mit drei Fahrern, die sich ablösten. Die Batterien gehörten der Zentralen Kraftstation, sprich dem Energiekonzern, sie wurden geleast. Jeder Fahrer war für sein Pack von Batterien verantwortlich. Bis 32 km/h konnte erreicht werden, bei weniger kamen die Modelle bis zu 100 Kilometer weit. Viele der elektrischen Fahrzeuge erreichten Hunderttausende von Kilometer ohne Störungen.

In Frankreich organisierte der Automobil Club im Juni 1898 einen Wettbewerb nur für Taxis – und drei Tage später den ersten Automobilsalon des Landes. Die Fahrzeuge mussten zwölf Tage lang in und um Paris zirkulieren, mindestens 60 Kilometer am Tag zurücklegen, um am letzten Tag sich gemeinsam für einen Ausflug nach Versailles bereit zu halten. 16 elektrische Taxis und ein Benzinfahrzeug nahmen teil. Alle fuhren weitaus mehr als die vorgeschriebenen Kilometer; der Peugeot mit seinem Gestank, Lärm und hohen Verbrauch wurde nur belächelt – und bei den Auszeichnungen gar nicht erst berücksichtigt - so etwas würde sich in der Stadt nie durchsetzen!

Auch die USA stand den elektrischen Taxis wohlwollend gegenüber. 1896 fuhren die ersten 12 Einheiten der Electric Carriage & Wagon Co in New York, noch mit der Lenkung über die Hinterachse, während der Antrieb über zwei elektrische Motoren von einem halben PS auf die Vorderachse wirkte. Schon 1897 wollte die neugegründete Electric Vehicle Corporation elektrische Taxis in allen amerikanischen Grossstädten einführen; der Plan sah über 12.000 Einheiten vor. Die Benzinkutschen wurden mit nicht immer legalen Mitteln angriffen; die Firma wollte mit ihren elektrischen Fahrzeugen eine Monopolstellung im Taxigewerbe.

Noch 1915 gab es eine ganze Flotte von elektrischen Taxis in verschiedenen amerikanischen Grossstädten, wichtige Kunden wie Hotels, Clubs und Restaurants lobten die Initiative. In den zwanziger Jahren waren es die Rauch&Lang Fahrzeuge, die noch bis weit in die Dreissiger fuhren. In jenen Jahren gab es auch elektrische Taxis in Europa, wie den DEW vom DKW-Gründer Rasmussen in den Zwanzigern, ein Leichtbaufahrzeug aus mehrfach verleimten Sperrholz, das mit Batterien gerade einmal 900 kg wog. Die über 500 gebauten Einheiten konnten wie die zahlreichen elektrischen Behördenfahrzeuge an überall im Land verteilten Ladestationen aufgeladen werden. Ein weiteres Modell kam von der Firma Elite. In Paris standen auf der Weltausstellung von 1937 nicht nur ein elektrischen Kleinstzug zur Verfügung, sondern auch ein Anzahl Renault Celtaquatre Cabriolets umgebaut auf elektrisch für die Fahrten von und zu den verschiedenen Pavillons.

Der Weg bis heute ist lang, in den Nachkriegsjahren tauchten die elektrischen Taxis wieder auf, bei Wirtschaftskrisen und Öl-Embargos waren sie zur Stelle, und in der Neuzeit in Händen von umweltbewussten Kleinunternehmern, die wohlwollend mit guten Erfahrungen das Geschäft weiterführen. Soll man Hyundai und Uber Glauben schenken, gehen die Elektro-Taxis bald in die Luft.

Viele Benutzer von Taxis wären heute bereit, höhere Gebühren für elektrische Taxis zu zahlen... das war schon früher so, teilweise standen die Leute Schlange vor einem Stand mit Elektrotaxis, die benzinbetriebenen Modelle wurden nicht beachtet. So schliesst sich der ewige Kreislauf der Wiedergeburt, des Sánsara, wie die Inder dazu sagen.

Fotolegenden:
01: Der englische Bersey mit seinem Batteriiewechselsystem  Foto Archiv Manz
02: Ein amerikanischer Columbia als Taxi von 1900 Foto Archiv Manz
03: Das Siemens-Schuckert Typ B Taxi von 1906  Foto: Archiv Manz
04: Drei der 16 Teilnehmer am Taxi-Wettbewerb in Frankreich 1898, zwei Krièger (dunkel) sowie ein Jeantaud mit Hansom Karosserie (hell) Foto: Archiv Manz
05: Amerikanisches Rauch & Lang Elektrotaxi von 1924 Foto Archiv Manz
06: Ein deutsches Elite Taxi aus der gleichen Zeit Foto: Archiv Manz
07: Die deutsche Start-Up Adaptive City Mobility präsentierte 2017 diese Taxi-Idee, kommt das nicht bekannt vor? Pressefoto
08: Die neuen hummingbirds, die englischen Elektro-Taxis von LEVC Fulham. Pressefoto
09: Hyundai Uber Air Taxi, komplett elektrisch und für die Zukunft  Foto: Pressefoto
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