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Der Ewige Kreislauf: Frauen am Steuer von Elektrofahrzeugen
06 Marzo 2020

Der Ewige Kreislauf: Frauen am Steuer von Elektrofahrzeugen

Obwohl geschichtlich immer nur die Damen erwähnt werden, die Benzinautos fuhren, gab es gerade bei den Elektrofahrzeugen viele Fahrerinnen schon im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. In den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts erschienen zahlreiche Anzeigen von Frauen am Steuer von Elektrofahrzeugen, elegant angezogen, stilgerecht in lautlosen und leicht zu handhabenden Automobilen, die sofort „ansprangen“ und losfuhren, und nicht eine Kurbel zum Anlassen brauchten. Und ausserdem sehr sauber waren.

Zahlreich waren die diese Anzeigen in der sozialen Presse Amerikas. Allen voran im Harpers Magazine, McClure’s (eines der ersten Magazine, das sich um gut recherchierten Journalismus kümmerte und soziale Misstände und dubitöse Geschäfte von Politikern und Industrie meldete), Cosmopolitan, Country Life in America, aber auch im Scientific American Magazine.

Das bemerkenswerteste Foto über die Herrschaft der Damen mit Elektrofahrzeugen findet man in dem Prospekt des amerikanischen Herstellers Babcock von 1908; so viele Damen, die ein Elektromobil chauffierten, sind wohl nirgendwo zu finden. Die elektrischen Babcock wurden in Buffalo (New York) zwischen 1906 und 1912 gebaut.

Die Damen waren eine gute Kundschaft für die leisen und sauberen Fahrzeuge, konnten sie doch in ihren eleganten Roben fahren, ohne Angst sich irgendwo schmutzig zu machen. In den Anzeigen von Baker konnte man lesen, das die kultivierte Frauenwelt nur das Beste haben möchte. Nun, Tatsache ist, das viele Elektrofahrzeuge an die Frauen begüterter Industriellen verkauft wurden, gerne aber auch von den Männern gefahren, wenn sie es leid waren, ihr Benzinfahrzeug mit der Kurbel andrehen zu müssen. Sowohl Mina, die Frau von Thomas Alba Edison, den grossen Erfinder der Elektriizität und ihrer Komponenten, als auch Claire, die Frau von Henry Ford, waren eingefleischte Elektrowagen-Fahrerinnen – und waren wie viele andere überzeugt, dass dies die Zukunft sei. Sie wollten von den stinkenden Benzinkutschen nichts wissen.

Probleme mit dem Aufladen gab es kaum; entweder wurde das Fahrzeug von einem Angestellten abgeholt und nachts in ein grosses Aufladedepot gestellt – um am nächsten Tag wieder mit frischen Batterien den Dienst aufzunehmen -, oder man steckte es in der eigenen Garage an eine Art Wallbox, von annodazumal eben, aber funktionsfähig. Und die Kabel waren nie zu schwer.

Die amerikanische Firma Ohio erfand ihren Magneto Control, eine Art Türknauf der links an der Lenkstange hing – ja, gelenkt wurde damals noch mit einer Stange, die beim Aussteigen umgeklappt wurde. Mit dem Magneto Control konnte man die Geschwindigkeit regulieren, ganz einfach, wie das Drehen eines Türknaufes. Hinzu gab es bei den Ohios eine Magnetsteuerung, Magnetbremse und einen Doppel-Antrieb, perfekt in jedem Detail. Und für die Ewigkeit gebaut.

Die einfachen Elektrofahrzeuge machten auch den täglichen Lieferdienst für viele Frauen attraktiv, die damit ihr Geld verdienen konnten. Noch in den dreissiger Jahren gab es Angebote für die Damenwelt, um in einem leisen Elektrofahrzeug, wie den Wilson Bersha Brougham, zum Shoppen zu fahren.

Die geplanten kleineren Elektrofahrzeuge in den sechsziger Jahren waren speziell für den Stadtverkehr geplant, gerade als Zweitfahrzeug, mit der die täglichen Fahrten ohne Umweltverschmutzung durchgeführt werden konnten. Eine neue Idee hatte Ende der neunziger Jahre des 21. Jahrhundert General Motors mit ihrem attraktiven EV1 (vormals Impact), das erste Elektrofahrzeug, dass in hohen Stückzahl gebaut werden sollte. Das Laden verlief ganz einfach über eine Art schmalen Paddel, mit wasserfesten Plastikmaterial überzogen, der in eine Öffnung auf der Motorhaube gesteckt wurde. Und obwohl die damalige amerikanische Staatssekretärin Condolezza Rice damals stolz diese Einrichtung vorführte, verhinderte der texanische Präsident den Erfolg dieses Fahrzeuges. Für ihn war es einfach lukrativer, Krieg mit den Golf-Staaten zu führen, um den Nachschub an Rohöl für Benzin- und Dieselfahrzeuge zu garantieren.

Es ist erwiesen, dass das Aufladen der Batterien, besonders im eigenen Heim, überhaupt keine Schwierigkeiten bereitet – und dank des Aufstellens von zahlreichen Ladestationen im In- und Ausland bereiten auch längere Fahrten keine Probleme mehr. Auch nicht für die Damen – die gerade das leise einfache Fahren ohne Umweltverschmutzung sehr hoch einschätzen. Die Männer sind darin schon immer etwas rauher. Alles schon einmal dagewesen. Und so schliesst sich wieder der ewige Kreislauf der Wiedergeburt, des Sánsara, wie die Inder dazu sagen.

Fotolegende:
01: Eine Dame auf einem amerikanischen elektrischen Columbia von 1899  Foto: The Automobile
02: Auch die bekannte Firma Studebaker begann ihre Produktion mit Elektrofahrzeugen; hier ein Modell von 1902  Foto Archiv Manz
03: So viele Damen auf Elektrofahrzeugen: aus dem Prospekt des Babcock von 1909  Foto: Archiv Manz
04: Das Aufladen damals an einer Wallbox in der Garage  Foto: Archiv Manz
05: Ohio erfand den magneto-control, gelenkt wurde mit der Lenkstange, Gas gegeben mit dem Türknauf oberhalb der Stange, leicht zu drehen  Foto: Archiv Manz
06: Verteilerservice in Frauenhand, hier mit dem Automatic Electric von 1921 Foto: Archiv Manz
07: Zum Shoppen: der Wilson Belisha Brougham Electric von 1936  Foto: Archiv Manz
08: AMC Amitron Concept Car von 1967  Foto: Presse/Archiv Manz
09: Condolezza Rice zeigt das einfache Laden beim General Motors EV1 (vormals Impact): Foto Presse/Archiv Manz


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